L-SUPPORT
Hotline: 030 459 618 65 (Sa + So, 17 – 19 Uhr)
Im Jahr 2014 entstand die Idee, mit L-SUPPORT ein Hilfsangebot für gewaltbetroffene lesbische, bisexuelle und queere Frauen in Berlin zu schaffen.
Ziel von L-SUPPORT ist es, lesbenfeindlicher Gewalt wirksame und entschiedene Strategien entgegenzusetzen. Lesbische, bisexuelle und queere Frauen in Berlin werden in ihrem Selbstbewusstsein gestärkt und als Betroffene von Gewalt bedarfsgerecht, niedrigschwellig und unbürokratisch unterstützt. Das Angebot von L-SUPPORT ist kostenlos.
- Beratung: L-Support bietet eine telefonische Erstberatung an, in der Gewaltvorfälle und Übergriffe gemeldet sowie Angebote vermittelt werden können. Bei Bedarf kann auch ein persönliches Beratungsgespräch vereinbart werden. Sprech- und Rückrufzeit der Hotline: jeden Sa & So von 17 bis 19 Uhr (zu anderen Zeiten bitte auf die Mailbox sprechen). Hotline: 030 459 618 65 (Sa + So, 17 – 19 Uhr)
- Melden von Übergriffen: Antilesbische Fälle von Diskriminierung und Gewalt werden erfasst und dokumentiert, um weiterführende gewaltpräventive Ansätze zu entwickeln. Erlebnisse können über die Hotline oder über ein anonymes Meldeformular online gemeldet werden.
- Gewaltpräventive Öffentlichkeitsarbeit: Die Mitarbeiter*innen von L-Support sind auf unterschiedlichen Szeneevents präsent, um über das Angebot zu informieren und die Besucher*innen in Bezug auf lesbenfeindliche Gewalt zu sensibilisieren.
- Werbung für ehrenamtliches Engagement: In den L-Szenen Berlins werden ehrenamtliche Mitarbeiter*innen für L-Support gewonnen. Auch du kannst mitmachen!
Ob es sich bei einem Vorfall um einen homophoben Übergriff handelt, entscheiden die Betroffenen selbst. Wir nehmen euch ernst und glauben euch. Ihr könnt uns anrufen, wenn ihr einfach nur reden möchtet, aber auch, wenn ihr Fragen zum weiteren Vorgehen habt.
Du willst mehr wissen? Hier kannst du Kontakt aufnehmen:
Mehr Infos zum Hintergrund:
Straftaten, Gewaltvorfälle und Angriffe auf Lesben bzw. bisexuelle Frauen spielen in der öffentlichen Wahrnehmung eine untergeordnete Rolle. Bei der Polizei werden im Vergleich zur antischwulen Gewalt weit weniger Taten angezeigt. Homo- und trans*feindliche Taten werden zwar als sog. „Hasskriminalität“ polizeilich im „Kriminalpolizeilichen Meldedienst – politisch motivierte Kriminalität“ erfasst, dies setzt jedoch eine Anzeige der betroffenen Frau(en) voraus. Im Jahr 2014 wurden bei der Polizei Berlin lediglich drei Strafanzeigen, die auf Grund lesbenfeindlicher Motive begangen wurden, bekannt. Ein projektgeführtes Meldesystem oder eine Möglichkeit, Vorfälle – auch ohne Anzeige erstattet zu haben – registrieren zu lassen, existiert nicht. Es liegen daher kaum Erkenntnisse zu homophoben Angriffen auf homo- bzw- bisexuelle Frauen vor.
Gemäß den Ergebnissen einer Studie der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte (FRA) „Erfahrungen von LGBT-Personen mit Diskriminierung und Hasskriminalität in der EU und Kroatien“ aus dem Jahr 2013 ist von einem überdurchschnittlich hohen Dunkelfeld auszugehen. Im Rahmen dieser Studie geben 47% aller befragten lesbischen Frauen an, mindestens einmal innerhalb der vergangenen zwölf Monate Opfer von physischen oder sexuellen Übergriffen auf Grund ihres Lesbischseins geworden zu sein. 83% der Frauen haben dies nicht bei der Polizei angezeigt, da fast jede zweite Frau den Vorfall für sich selbst bagatellisierte bzw. ein Großteil der Betroffenen davon ausging, dass die Polizei „nichts tun wird und nichts tun kann“.
Eine Untersuchung der Lesbenberatung Berlin aus dem Jahr 2012 ergab, dass Frauen dazu neigen, Gewalterfahrungen und Angriffe, die sie auf Grund ihres Lesbischseins erlebt haben, im Privaten, beispielweise gemeinsam mit der Partnerin zu besprechen und zu verarbeiten. Es kann also davon ausgegangen werden, dass homophobe Angriffe auf Frauen / Lesben überwiegend im Verborgenen bleiben und keine gesamtgesellschaftliche Relevanz entfalten.
Vor dem Hintergrund der oben geschilderten Problemlage scheint es dringend notwendig, die Lesben- und Frauenszene hinsichtlich des Phänomens der vorurteilsmotivierten Kriminalität stärker zu sensibilisieren. L-Support setzt sich zum Ziel, die Frauen in ihrem Selbstbewusstsein zu stärken, indem bedarfsgerecht Unterstützungsangebote vermittelt werden. Lesbophobe Gewalt soll stärker öffentlich thematisiert werden, um gesellschaftliche Interventionsstrategien entwickeln zu können.
L-SUPPORT – Aktionen bei L-tunes: 22. April 2017, 24. Februar 2018, 28. September 2018, 24. November 2018 // L-SUPPORT war zuletzt am 30. November 2019 mit Infotainment bei L-tunes im Maze // Ab Juli 2022 findet ihr L-SUPPORT auch in unserem Instagram-Kanal
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